Meine Vision für ein Capetopia
(Nachhaltigkeit | Soziale Gerechtigkeit | Sicherheit)
"Fortschritt ist nur die Verwirklichung von Utopien"
(Oscar Wilde)
Wofür stehen wir? Was wollen wir verbessern?
Unserer Ansicht nach bilden die drei Säulen (Nachhaltigkeit | Soziale Gerechtigkeit | Sicherheit) die Werte ab, in denen am meisten Bedarf nach Verbesserung in Kapstadt besteht. Natürlich stellen genau diese drei Säulen derzeit auch die größte Herausforderung in Kapstadt dar. Umso wichtiger ist es an den Themen zu arbeiten, die derzeitigen Freiräume zu nutzen, Veränderungen anzustoßen und Utopien zu entwickeln, die die Möglichkeiten greifbar machen.
Ausgangslage:
Nachhaltigkeit
Kapstadt hat mit rund 3100 Sonnenstunden im Jahr, starken Winden, die es zum Kitesurf-Paradies machen und umgeben von zwei Weltmeeren die besten Bedingungen für die Nutzung erneuerbarer Energien. Die schwierige Situation einer ausreichenden Stromversorgung in Kapstadt, sowie der Klimawandel verstärken das Bedürfnis nach der Nutzung erneuerbarer Energien nur noch mehr. Zwar wird die Nutzung bspw. eigener Solaranlagen oder -zellen durch die Regierung erschwert, jedoch wollen wir die Nutzung der Solarenergie durch weitere stetige Bemühungen und Projekte vorantreiben.
Soziale Gerechtigkeit
Südafrika kann als eine der ungleichsten Gesellschaften der Welt angesehen werden. Nach Angaben der Weltbank ist es sogar die ungleichste Gesellschaft der Welt. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Südafrika größer als in jedem anderen Land in dem vergleichbare Daten vorliegen, stellte die Weltbank fest. [1]
Die Ungleichheit zwischen Nationen ist meist größer als die Ungleichheit innerhalb Nationen. Dies bedeutet, dass beispielsweise die wirtschaftliche Distanz zwischen einem verarmten Burundier und einem wohlhabenden Belgier weitaus größer ist als die wirtschaftliche Distanz zwischen verarmten und wohlhabenden Menschen in Burundi selbst. Es gibt nur einen Ort, an dem sich die Schwere dieser globalen Ungleichheit auf nationaler Ebene widerspiegelt: Südafrika [2]. Insbesondere Kapstadt ist eine Stadt, in der einige Teile und Menschen auf der Ebene der Ersten Welt florieren, während andere Teile und Menschen auf einem Dritte Welt Standard leben und sterben.
Nach den neuesten Zahlen aus der "World Inequality Database" nehmen die obersten 1% der südafrikanischen Erwerbstätigen fast 20% des gesamten Einkommens des Landes mit nach Hause, während die obersten 10% schon 65% mit nach Hause nehmen. Die restlichen 90% der südafrikanischen Erwerbstätigen erhalten nur 35% des totalen Gesamteinkommens. Mehr als die Hälfte der südafrikanischen Bevölkerung (55,5%) lebt in Armut (mit weniger als 70 € pro Monat).
Sicherheit
Sicherheit stellt eines der größten Probleme in Kapstadt dar. Zwar betrifft dieses Thema im täglichen Leben alle Menschen in Kapstadt, jedoch noch einmal deutlich stärker Mädchen und Frauen. Geschlechtsspezifische Gewalt (GBV = gender-based violence) ist ein tiefgreifendes und weit verbreitetes Problem in Südafrika, das sich auf nahezu jeden Aspekt des Lebens auswirkt. GBV (das Frauen und Mädchen überproportional betrifft) ist systemisch und tief in Institutionen, Kulturen und Traditionen in Südafrika verankert. Beispielsweise geben zwischen 28-37% der erwachsenen Männer in Südafrika an, schon mal eine Frau vergewaltigt zu haben. Insbesondere in Südafrika durchdringt GBV „die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der Gesellschaft und wird von stark patriarchalischen sozialen Normen und komplexen und intersektionalen Machtunterschieden angetrieben, einschließlich derer von Geschlecht, Rasse, Klasse und Sexualität. [3]